Brutvogelerfassungen

Zur Untersuchung des Brutvogelbestandes führen wir Revierkartierungen brütender Vögel nach aktuellen Methodenstandards durch (z.B. „Qualitätsstandards für den Gebrauch vogelkundlicher Daten in raumbedeutsamen Planungen der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft“ - Pannach 1995 oder „Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten“ - Südbeck et al. 2005). Soweit nicht länderspezifisch anders vorgegeben erfolgen die Kartierungen je nach dem Lebensraum und dem betroffenen Artenspektrum in regelmäßigen Abständen zwischen März und Juli, für Eulen und Greifvögel sind i.d.R. frühere Erfassungen nachts bzw. vor der Belaubung notwendig. In Abhängigkeit von den spezifischen Erfordernissen des Bundeslandes bzw. des Landkreises erfolgt entweder eine quantitative Erfassung der Brutreviere sämtlicher Arten oder eine reviergenaue Kartierung der naturschutzrelevanten Arten (i.d.R. Großvögel wie Greifvögel, Störche, etc., Wiesenbrüter, Brutvogelarten der Roten Liste) in Kombination mit einer halbquantitativen Erfassung der gewöhnlichen Arten.

Bei den Untersuchungen wird neben ausgedruckten Geländekarten und Luftbildern ein GPS mitgeführt, um eine punktgenaue Verortung der Reviere in Verbreitungskarten zu gewährleisten. Die Auswertung der Datenerhebung stellt Artenspektrum, Brutpaarzahlen und das räumliche Muster der Brutvogelverteilung in Abhängigkeit von den Habitatstrukturen dar und erlaubt Aussagen zu möglichen Schwerpunkt- bzw. Konflikträumen. In der gutachterlichen Bewertung werden u.a. die Aspekte Häufigkeit (regional, landesweit), Schutzstatus (u.a. aktuelle Rote Listen der Länder und des Bundes), Artenschutz, artspezifische Empfindlichkeit bzw. Adaptionsfähigkeit gegenüber dem jeweiligen Vorhaben behandelt. Insbesondere bei der Beurteilung letztgenannter Aspekte berücksichtigen wird den aktuellen Forschungsstand zum Status der Arten sowie die Entwicklungstendenzen der Artengruppen.