Raumnutzung von Großvögeln
Im Hinblick auf zu beurteilende Lebensraumverluste und Kollisionsrisiken bestimmter Vogelarten führen wir Raumnutzungsuntersuchungen von Vögeln durch. Hierbei handelt es sich in der Regel um als besonders schutzwürdig geltende Großvögel, d.h. Arten, die über großräumige Brut-Nahrungsraumkomplexe verfügen wie bspw. verschiedene Weihen, Milane, Seeadler, Störche, Kranich, Sumpfohreule, Großer Brachvogel. Die Methode eignet sich generell für „Konfliktarten“ hinsichtlich Windenergievorhaben, deren Brutvorkommen auf bzw. in einem bestimmten Radius zur Vorhabensfläche angesiedelt sind und die ohne Vor-Ort-Untersuchungen aus artenschutzrechtlichen Gründen ggf. pauschale Schutzabstände von mehreren tausend Metern erfordern.
Bei den Untersuchungen zur Raumnutzung werden während einer festgelegten Zeitspanne die tatsächliche Verweildauer der relevanten Arten im Gebiet, ihre Aktivität (Balz, Nahrungssuche, Ruhen, Fliegen, Ziehen etc.) und deren räumliche Lokalisation protokolliert und in einer Karte verzeichnet. Die Beobachtungen (Vantage-Point-Watches) erfolgen mittels eines Spektivs mit 30-60 facher Vergrößerung von vorab festgelegten Punkten, die einen möglichst guten Überblick über das Gebiet gewährleisten.
Die Auswertung liefert wichtige Erkenntnisse über das tatsächliche Ausmaß der Nutzung des Vorhabensgebietes durch die betreffenden Arten. In der Bewertung werden u.a. die Aspekte Reviergröße und Lebensraumansprüche, Biotopausstattung und Nutzungsform des Vorhabensgebietes sowie ggf. zu erwartende Beeinträchtigungen und artenschutzrechtliche Vorgaben berücksichtigt.