Umweltverträglichkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen
Nicht nur der Klimawandel selbst, sondern auch die in den unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen zu erwartenden Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel können sich auf Natur und Landschaft beeinträchtigend auswirken. Neben den strategisch geplanten, großräumigen Anpassungsmaßnahmen werden dabei vor allem auch die ungeplanten, dezentralen und ggf. kumulativ wirksamen Anpassungsmaßnahmen zu beachten sein. Ein bekanntes Beispiel dafür sind breit gestreute Wasserentnahmen für Schneekannonen in touristischen Gebirgsregionen. Prof. Dr. Karsten Runge hat zu diesen Fragestellungen für die Universität Lüneburg im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundforschungsvorhabens KLIMZUG-NORD eine Arbeitsgruppe geleitet, in der diesbezügliche Überlegungen entwickelt und konkretisiert wurden.
Es stellt sich in diesem Bereich insbesondere die Frage, ob und inwieweit nicht beabsichtigte und nicht wünschenswerte Nebenwirkungen und Folgeentwicklungen von Klimaanpassungsmaßnahmen in den unterschiedlichen Instrumenten der Umweltfolgenprüfung (vor allem SUP, UVP und Eingriffsregelung) aufgefangen und erfasst werden können. Hierzu wurden im Vorhaben verschiedene Ansätze entwickelt. Unter anderem empfiehlt sich angesichts des Langfristaspektes von Anpassungsmaßnahmen im Rahmen von Umweltprüfungen nicht nur fundierte Szenarien der regionalen Klimaentwicklung, sondern auch Szenarien der zu erwartenden Umweltveränderungen und des Landnutzungswandels zugrunde zu legen. Dies erfordert voraussichtlich Untersuchungen, die über den Rahmen einer einzelnen, vorhabensbezogenen Umweltstudie hinausreichen.
Beitrag zur Klimaanpassung des Naturschutzes: "Landschaftszerschneidung und Biotopvernetzung"